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Technische Barrierefreiheit: So machen Sie Ihre Website zugänglich

Barrierefreiheit beginnt bei der Technik. Digitale Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch, unabhängig von seinen individuellen Fähigkeiten, die Möglichkeit haben sollte, auf digitale Inhalte zuzugreifen. Um dies zu erreichen, müssen grundlegende technische Anforderungen erfüllt werden. Doch was bedeutet das konkret? In diesem Beitrag erfahren Sie, welche technischen Maßnahmen erforderlich sind, um Ihre Website barrierefrei zu gestalten und den Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) zu entsprechen. Wir erklären die wichtigsten Grundlagen, stellen konkrete Techniken vor und bieten Tipps, wie Sie Ihr Webangebot für alle Nutzer optimieren können.

🆕 Was sind die WCAG?

Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) sind internationale Richtlinien, die die Barrierefreiheit von Webinhalten definieren. Die neueste Version, WCAG 2.1 (Level AA), wird ab 2025 durch das BFSG verbindlich vorgeschrieben. Diese Richtlinien basieren auf vier Grundprinzipien: Inhalte müssen wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust sein. Wahrnehmbarkeit bedeutet, dass alle Nutzer die angebotenen Informationen erfassen können – beispielsweise durch Alternativtexte für Bilder oder Transkripte für Videos. Bedienbarkeit bedeutet, dass Nutzer die Website navigieren können, ohne dabei auf Hindernisse zu stoßen. Verständlichkeit sorgt dafür, dass der Inhalt der Seite leicht zu erfassen ist, und Robustheit stellt sicher, dass Webtechnologien auch in Zukunft oder unter Nutzung unterschiedlicher Assistenzsysteme funktionieren.

🚧 Technische Maßnahmen für Barrierefreiheit

Barrierefreiheit beginnt mit der korrekten Anwendung von Webtechnologien und der Umsetzung einfacher, aber wirksamer technischer Maßnahmen. Hier sind einige der wichtigsten Methoden:

  • Semantisches HTML: Eine korrekte HTML-Struktur ermöglicht es, dass Screenreader Inhalte richtig verstehen und interpretieren können. Verwenden Sie semantische HTML-Tags wie , und anstelle von generischen -Tags, um den Kontext eines Elements zu kennzeichnen. So können Nutzer mit eingeschränktem Sehvermögen besser navigieren und verstehen, wie die Inhalte zusammenhängen.
  • Kontraste und Lesbarkeit: Ein ausreichender Kontrast zwischen Text und Hintergrund ist essentiell für Menschen mit Sehschwächen. Der Mindestkontrastwert beträgt 4,5:1 für Fließtext, während für größere Schriftarten ein Kontrast von 3:1 ausreicht. Neben ausreichendem Kontrast sind klare und skalierbare Schriftarten wichtig, damit Nutzer Inhalte problemlos vergrößern und lesen können. Achten Sie darauf, auch Farben für Texte zu wählen, die von Menschen mit Farbenblindheit unterschieden werden können.
  • Navigation per Tastatur: Für Menschen, die keine Maus benutzen können, ist eine vollständige Navigation der Website per Tastatur unerlässlich. Alle interaktiven Elemente wie Links, Formulare und Menüs sollten mit der Tab-Taste erreichbar sein. Zudem sollte klar erkennbar sein, welches Element gerade fokussiert wird. Dazu können Sie visuelle Hervorhebungen für den Fokus verwenden, die Nutzern helfen, sich zurechtzufinden.
  • Alt-Texte und Medien: Jedes Bild auf Ihrer Website sollte über einen Alternativtext verfügen, der den Inhalt kurz und prägnant beschreibt. Dies ermöglicht es Nutzern mit Screenreadern, die Bedeutung von Bildern zu erfassen. Auch Videos benötigen besondere Aufmerksamkeit: Untertitel für Menschen mit Hörschwächen und Audiodeskriptionen für Menschen mit Sehbehinderungen stellen sicher, dass alle Nutzer Zugang zu den Inhalten erhalten. So können alle Medien auf Ihrer Seite gleichermaßen genutzt werden.
  • Barrierefreie Formulare: Formulare sind oft ein Knackpunkt, wenn es um Barrierefreiheit geht. Damit sie von allen Nutzern korrekt ausgefüllt werden können, müssen Eingabefelder klar beschriftet und mit Labels versehen sein. Verwenden Sie Platzhaltertexte nur zur Ergänzung, nicht als alleinige Bezeichnung. Darüber hinaus sollten Fehlermeldungen einfach und eindeutig formuliert sein, sodass Nutzer verstehen, was zu tun ist, um das Formular korrekt abzuschließen.

🛠 Hilfsmittel und Tools

Um die Barrierefreiheit Ihrer Website sicherzustellen und bestehende Barrieren zu identifizieren, gibt es eine Vielzahl nützlicher Tools. Mit von uns zur Verfügung gestellten Tools können Sie bestehende Barrieren auf Ihrer Website identifizieren und erhalten detaillierte Berichte und Lösungsvorschläge, um Ihre Inhalte anzupassen. Die Verwendung solcher Tools ist besonders wichtig, da viele Barrieren für sehende oder nicht eingeschränkte Nutzer auf den ersten Blick nicht erkennbar sind.

🎯 Fazit:

Technische Barrierefreiheit ist eine Herausforderung, die jedoch mit den richtigen Kenntnissen und Ressourcen gut bewältigt werden kann. Der Einsatz von semantischem HTML, ausreichenden Kontrasten, Tastaturnavigation, Alternativtexten und barrierefreien Formularen sind entscheidende Schritte, um Ihre Website zugänglicher zu machen. Mit den richtigen Hilfsmitteln und Tools stellen Sie sicher, dass Ihre Website nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entspricht, sondern auch das Benutzererlebnis aller Besucher verbessert. So schaffen Sie eine Plattform, die wirklich inklusiv ist und niemanden ausschließt.

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Lesen Sie im nächsten Blogpost, welche Best Practices Sie anwenden können, um Ihren Online-Shop barrierefrei zu gestalten.

Haben Sie Fragen zur Umsetzung von Barrierefreiheit?

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